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Diversity - die unterschätzte Kompetenz

Alle wollen agil werden. Agilität und New Work sind Schlagworte, die in aller Munde sind. Dazu noch die Buzzwords Disruption und Digitalisierung und fertig ist die Zukunft 4.0.


Was ich dabei vermisse, ist eine grundlegende Kompetenz, die das alles ermöglicht: die Kompetenz, Vielfalt auszuhalten und gestaltend zu inszenieren: Diversity!


Allen obigen Themen ist nämlich eines gemeinsam, dass der einzelne Mensch in den Mittelpunkt rückt. Mit seiner Kreativität, seiner individuellen Perspektive, seinen Fähigkeiten. Die zum Wohl aller in guter Teamarbeit eingebracht werden. Die Basis der neuen schönen agilen Arbeitswelt ist ein hohes Maß an Vertrauen und Respekt gegenüber dem Anderen. Doch eben das ist alles andere als selbstverständlich.


Diversity reduziert sich dabei nicht auf bunt. Auf gemischt-geschlechtliche Teams, oder das wir auch verschiedene Kulturen sichtbar integrieren. Diversity ist in meinen Augen eine notwendige Haltung, ohne die neue Wege und Lösungen nicht erreicht werden.

Agil zu sein bedeutet doch nur, schneller oder öfter Lösungen zu präsentieren. Lösungen jedoch, die aus dem tradierten Denken heraus entstehen.


Diversity bedeutet, neue Lösungen zu finden. Weil die Unterschiedlichkeit der beteiligten Personen sich entfalten darf.

Diversity ist dabei eben keine weitere Methode, es ist eine Überzeugung. Ein Betriebssystem für uns Menschen. In erster Linie eine Dialog- und Beziehungskompetenz. Doch eine schwer zu etablierende.


Menschen mögen am liebsten das, was sie kennen und was ihnen ähnlich ist. Das war überlebenswichtig in der menschlichen Evolution. Doch disruptive, kreative Wege, finden sich eben nicht aus dem Gleichen heraus.


Die disruptiven Umbrüche, die Branche für Branche betreffen, wären ohne kreative, abweichende, manchmal auch verrückte Ideen trotz aller technischen Möglichkeiten nicht entstanden. Diesen zu begegnen, damit umzugehen und gestaltend tätig zu werden, verlangt nicht in erster Linie nach Agilität. Agil zu handeln bedeutet ja doch nur, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Divers zu handeln dagegen, ermöglicht eben eigenen kreativen Umgang damit.


Eine Unternehmenskultur, die von Diversität geprägt ist, schafft es, die Vormachtstellung des eigenen Weltbildes zurück zu drängen. Es wird der Rahmen offen gehalten, dass jede Meinung zählt. Das eben aus der Unterschiedlichkeit der Menschen, ihrer Erfahrungen, Biographien und damit Perspektiven, wirklich Neues entstehen kann.


Die Auswirkungen so einer Kultur sind enorm. Diversity steigert direkt die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und verbessert die grundsätzliche Wettbewerbsfähigkeit. Schnell, beweglich und damit eben agil zu sein, braucht Diversity als zugrunde liegende Haltung und Überzeugung. Durch die damit ausgehaltene Pluralität von Meinungen, Blickwinkeln und Ansichten wird das Potenzial Probleme zu lösen deutlich gesteigert.


Doch weil dieses Betriebssystem für den Menschen in den zurückliegenden Jahrtausenden keine Relevanz hatte, ist der Weg dahin ein anstrengender. Er fordert von allen Beteiligten harte Arbeit. Doch der Lohn sollte es Wert sein.


Diversity ist keine Wohlfahrt. Diversity sollte für jedes Unternehmen zwingende wirtschaftliche Notwendigkeit sein. Als Nebeneffekt sorgt sie gleichsam dafür, dass Menschen mehr Respekt erfahren, für das, was sie wirklich ausmacht.


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