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Diversity? Was hab ich davon?

Alle Unternehmen wollen Vielfalt! Vielfalt hat so viele Vorteile.

Warum tun sich Menschen dann so schwer damit?


Wenn ich mit Menschen in Unternehmen über Diversity rede, dann scheint es so, als wenn die meisten überzeugt sind, dass es wichtig ist. Doch wieso tut sich dann konkret so wenig? Wenn ich frage, was ihr davon habt, dann kommen oft wirtschaftliche Gründe: Mitarbeiterbindung, Attraktiv am Arbeitsmarkt, Steigerung der Kreativität und so weiter. Doch ist ein mehr an kreativen Lösungen etwas, das die einzelnen Menschen motiviert, an ihrer Diversitätskompetenz zu arbeiten?


Wenn du etwas an deinem Verhalten ändern willst, dann - ich erzähle da nichts Neues - brauchst du einen sehr guten Grund. Das Wissen alleine kaum Wirkung zeigt, sehen wir an unserem Ernährungs- und Bewegungsverhalten, an unserem Reiseverhalten und vielen mehr.


> Wissen ist schön

> Wissen alleine nützt wenig

> Ich brauche vor allem eines: einen sehr guten persönlichen Grund.


Also stelle ich die Frage: Vielfalt? Was habe ich davon?

Wenn ich in einem Unternehmen, einer Organisation oder eben in der Gesellschaft eine Kultur schaffen möchte, die Vielfalt akzeptiert und liebt, dann sind es die Menschen darin, die ich dazu bringen muss, dass sie Vielfalt akzeptieren und mögen.

Weil sie ganz persönlich einen Vorteil davon haben.


Schauen wir zuerst auf die Perspektive, was ich davon habe, wenn alle Menschen in meinem Umfeld totale Fans von Diversity und richtig gut darin geübt sind. Ich behaupte: du hast vor allem davon, dass du dich sicherer fühlen kannst. Sicher dahingehend, dass egal, welche Verhaltensweise du zeigst, du auf Verständnis und Toleranz triffst. Das sollte einhergehen mit einer Reduzierung von Scham.


> Du hast einen Wutausbruch? Weniger Scham und mehr Verständnis.

> Du fühlst dich unattraktiv, zu dick, hast eine körperliche Besonderheit? Weniger Scham, du wirst so akzeptiert.


Wie ich mich zeige, verhalte oder aussehe: Mein Umfeld schaut auf anders auf mich. Ich kann anfangen, Energie loszulassen und anders zu nutzen, mit der ich bisher Masken aufrecht erhalten habe. Ich kann mich öffnen. Ich kann von meinem Partner sprechen und muss das nicht umschiffen, um meine Homosexualität zu verstecken. Ich kann halt sein, wie ich bin. In meinen guten und in meinem weniger guten Tagen.


Blenden wir nun über und stellen uns vor, ich hätte auch selbst bereits ein hohes Maß an Diversitätskompetenz. Was habe ich dann davon? Erstens, dass es auf mein Umfeld ausstrahlt und dazu beiträgt, dass ich das eben beschrieben auch erleben werde.

Doch daneben könnte es dazu führen, dass ich weniger Wut, Zorn, negative Gefühle aushalten muss.


Weil mich das Anderssein meiner Mitmenschen eben nicht mehr herausfordert. Weil ich überzeugt bin, dass dies von mir unabhängig ist. Diversitätskompetenz in diesem Sinne möchte ich bezeichnen als Ausstieg aus dem Bewerten und Wechsel zum Beobachten. Mein neuer Kollege hat eine andere Hautfarbe, oder eine Kollegin sitzt im Rollstuhl? Ein anderer Kollege hat hin und wieder hektische Anfälle oder neigt zu Jährzorn? Beobachtend wahrgenommen löst das in mir viel weniger Ärger aus, als wenn ich bewerte und mich in „die sollten so nicht sein“ - Gedanken verfange. Oder mit mir vergleiche und mich als „besser und wertvoller“ über sie erhebe.


Wollen wir nicht alle mehr Ruhe und Gelassenheit? Hier ist der Weg dahin: lerne und übe Diversitätskompetenz. Nimm die Welt, wie sie ist. Statt wie sie in deiner Gedanken sein sollte.


Für dich, statt für dein Unternehmen.

Das profitiert automatisch.




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