Ha, sorry. Ich konnte mir nicht verkneifen, mit einer der derzeit meistgenutzten manipulativen Floskeln in dieses Thema zu starten.
Du meinst, Sprache hat so zu bleiben wie sie ist? Oder meinst du damit eher, Sprache soll so bleiben, wie du gerade sprichst?
Wieso i st Gendern so ein Aufreger, wenn uns die jährlichen Diskussionen zum Jugendwort doch zeigen, wie lebendig Sprache ist. Da wird Kunstwort um Kunstwort erschaffen. Aufgepasst: Egal, welche Generation du bist, du hast sicher auch Sprache verändert.
Doch nicht nur das. Sprache und Worte schaffen Welten! Sie beeinflussen direkt, wie wir denken und wie wir beurteilen.
Doch wenn du Gendern echt doof findest, dann habe ich eine andere Übung für dich. Diese Übung benutzt ganz bekannte Worte.
Die Übung ist dann spannend, wenn du selbst an dir ausprobieren möchtest, ob Sprache dein Denken verändert. Also Achtung! Es ist eine gefährliche Übung. Nur wirklich standhafte Menschen schaffen sie.
Was möchte ich von dir?
Ich möchte, dass du 7 Tage lang folgendes Wort vermeidest und es dafür durch von mir vorgeschlagene Alternativen ersetzt. Der Clou ist dabei, du kannst darüber hinaus auch noch andere Worte nutzen, die du selbst wählst. Es gibt halt nur eine Regel: Ein Wort ist Tabu!
Welches Wort ist das nun? Schon gespannt? Ok, Katze aus dem Sack. Streiche 7 Tage lang das Wort: Normal.
Wann immer du das Wort benutzen möchtest, ersetze es. Folgendes schlage ich dir vor:
_ gewöhnlich
_ vertraut
_ vorherrschend
_ akzeptiert
_ überwiegend
_ oft
_ meistens
Beispiel: Statt zu sagen, „Es ist ja normal, bei diesem Wetter eine dicke Jacke zu tragen.“, lautet dein Satz dann, „Es ist doch überwiegend so, dass bei diesem Wetter eine dicke Jacke getragen wird.“
Auch, wenn du Sätze liest, in denen das Wort „normal“ vorkommt, mach dir den Spass und ersetze es durch ein anderes. Spiel gerne dabei mit den Worten rum und versuche verschiedene Alternativen.
Doch Achtung, Veränderungen im Denken geschehen auf eigene Gefahr.
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