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Normal? Wer will schon Durchschnitt!Ein Queerdenker-Beitrag

Der Begriff „Normal“ ist einer dieser gerne genommenen Kampfbegriffe, um alles, was nicht in unser Weltbild passt, zu verunglimpfen und abzuwerten. Als eben nicht normal.

Doch schauen wir uns den Begriff genauer an: Norm-al.

In dem Wort steckt der Begriff „Norm“. Damit sind wir auch schon beim Kern. Der Begriff bezeichnet lediglich die Dinge, die einer gewissen Norm entsprechen. Dabei ist diese Norm obendrein abhängig vom Kulturkreis, in dem wir uns befinden. In unserer Kultur ist es norm-al, sich zur Begrüßung die Hand zu geben. Versuchen Sie das nur nicht in Japan.

Damit können wir jedoch auch feststellen: mit geistig gesund, richtig, korrekt oder sonstigen absoluten Beurteilungen hat der Begriff nichts zu tun. Doch so wird er oft verwendet. Was nicht der Norm entsprich, ist falsch. Dabei wäre es angemessen zu sagen: es entspricht halt nicht der Norm. Vielleicht könnte man das sogar zum Anlass nehmen, die Norm zu überprüfen und zu hinterfragen. Immerhin war es ja auch bis in die 70er Jahre norm-al, dass Frauen ohne Zustimmung ihres Ehemannes, kein Konto eröffnen durften.

Woher kommt die Bedeutung der Norm für uns Menschen? Normen, Regeln, Schubladen dienen unserem Gehirn, sich schnell hinsichtlich Gefahrensituationen zu orientieren. Denn, was von der Norm abweicht, also von dem, was unser Gehirn erwartet, löst zuerst einmal Stress aus. Es fordert unser Gehirn zu verstärkter Leistung.

Folglich sind wir in erster Linie faul. Doch leider mit dem Erfolg, dass wir ausgrenzen, abwerten und anfeinden. Was nicht normal ist, lehnen wir ab.

Vielleicht sollten wir unser Gehirn einfach trainieren und anstrengen. Die Zeiten, in denen Nahrung knapp war, sind vorbei.

Normen erkennen sie leicht. Das „man“ enttarnt sie so oft. Man sollte, man macht doch... und ähnliches. Sie könnten bei diesen Sätzen innehalten und sich überlegen, ob sie eine eigene Meinung dazu entwickeln wollen, oder der blind der Norm folgen. Wenn sie sich zur eigenen Haltung durchringen, empfehle ich eine einzige Frage: Wieso nicht? Gerne können sie sich auch noch beantworten: „Wenn die Norm nicht gilt, was würde mir persönlich dann passieren?“. Machen sie den Versuch, es wird sie überraschen und auch ihr Potenzial erweitern. Denn viele dieser Normen blockieren auch sie selbst.

Viel Erfolg.


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